Joachim Rathke

Regie – Schauspiel – Produktion


Perikles

von William Shakespeare; Fassung: Henry Mason


Eine Produktion des Theater Spectacel Wilhering; die Suche eines Mannes nach Sinn; Prämie des Bundes für außerordenliche Produktionen.

Grandios! Wo anfangen bei diesem rundum beglückenden Theatererleben? Nun, nochmals bei Joachim Rathke, der eine bis ins kleinste Detail bestens durchdachte, mit viel Witz und Ironie umgesetzte Inszenierung hinlegt. Rathke hat diesen „Perikles“ so spannend wie einen Krimi gestaltet, dass man keine einzige Sekunde der Zwei-Stunden-Aufführung missen möchte. Dazu trägt auch Alfred Lauß bei, der das Geschehen antreibende Klangwelten komponiert hat, die den „Perikles“ zu einem „Tatort von Wilhering“ machen. Und dieser Henry Mason als Perikles: brillant und präzise, mit all seiner Bühnenpräsenz und Darstellungskraft den großen Raum locker füllend. Und so nebenbei hat er auch die Fassung geschrieben. Ja, und der großartige Chor, der Tempo in die Handlung bringt und in unzählige Rollen schlüpft. Und Katharina Bigus als Königstochter, ebenso Peter Woy, der all seinen Figuren Charakter gibt. Und wandlungsfähig Matthias Hack und Raimund La Leeb. Antje Schäfer als Marina: resolut und emanzipiert. Und Kurt Pint, der die buntschillernden Kostüme entworfen und die imposante Bühne gebaut hat. Alle und Alles: Grandios!

OÖN, 16. Juli 2003

Seit Jahren macht man mir in Wilhering Lust auf Klassiker, die unter der Regie von Joachim Rathke zu neuem, pulsierendem Leben erwachen. Auch diesmal möchte ich keine einzige Minute von Shakespeares „Perikles“ missen. Ihm zur Seite Henry Mason, der den Shakespearetext in eine neue Fassung goss und selbst in der Hauptrolle auf der Bühne steht. Wenn Sie sich was Gutes tun wollen: Auf nach Wilhering!

Kronenzeitung, 16. Juli 2003